Attentat
Was zunächst wie ein Unfall aussah, entpuppte sich jetzt jedoch als gezieltes Attentat europäischer Terroristen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ken Lisaius, berichtete von massiven Vergeltungsschlägen, die sorgsam geplant seit zwei Tagen durchgeführt würden.
Wie vor zwei Wochen verschluckte sich vorgestern Nacht Präsident George Bush an einer einfachen Brezel und fiel ohnmächtig vom Hocker. Bush, der seit dem Beschäftigungsverbot von Praktikantinnen in Amtsgebäuden zunehmend über Langeweile klagte, hatte sich diesen Snack während des Football-Spieles Baltimore Ravens gegen Miami Dolphins reingepfiffen. Allein und vereinsamt auf dem Sofa sitzend, blieben ihm Teile des Backwerkes quer im Hals stecken und er erlitt einen Schwächeanfall. Ganze 20 Minuten lag der mächtigste Mann der Welt ohnmächtig auf seinem Teppich. Die wachhabende Krankenschwester Cindy Wright leistete Erste Hilfe und rief den Hausarzt Richard Tubb. Wie dieser dem Nachrichtensender CNN berichtete, kam Bush wieder zu sich und redete wirr. Er hatte sich also sehr schnell erholt. Eine Unterversorgung des Gehirns war ohnehin nicht zu befürchten.
Mit Hochdruck und Akribie arbeiten Agenten des FBI und des CIA an den Hintergründen des Attentates. Sie fanden sehr schnell heraus, dass diese Brezel Bestandteil eines Präsentkorbes war, den ein süddeutscher Politiker bei seinem letzten Staatsbesuch aus seiner bayerischen Heimat für den US-Präsidenten mitbrachte. Dieser arglistige Versuch hätte fast zum Erfolg geführt. Schon öfter fiel der Führer des äußerst rebellischen Bergstammes im Freistaat Bayern durch seinen ausgeprägten Antiamerikanismus auf. In einem geheimen Antrax-Schreiben an die Bundesregierung forderte er zum Beispiel die rigorose Abschaffung aller Anglizismen zur Bewahrung der deutschen und insbesondere der bayerischen Sprache. Bei einer Versammlung vor der Feldherrenhalle rief er in einer Rede vor Tausenden seiner Anhänger zum Widerstand gegen Amerika auf. Anschließend zog sich dieser gefährliche Terrorist mit seinen treuesten Kämpfern mit der Berg- und Talibahn zurück. Zur Zeit wird er in dem weitverzweigten Tunnelsystem Wolfsschanze in Berchtesgaden vermutet.
Noch in der Nacht gelang es der amerikanischen Luftwaffe erfolgreiche Angriffe auf Munitions- und Branntweinlager zu fliegen. Dabei kam es aber leider auch wegen alter Landkarten aus dem Zweiten Weltkrieg und der mangelnden Geografiekenntnisse der US-Piloten zu einem verhängnisvollen Fehlschlag: Sie kamen bei der ersten Angriffswelle zu weit ins benachbarte Österreich, wo sie in Wien den Prater bombardierten. Sie hielten das Riesenrad für eine gigantische Stalinorgel: Also ein eindeutiges militärisches Ziel, so dass Zivilisten nicht zu Schaden gekommen sein dürften, wie die Amerikaner mitteilten.
Beim Einsatz von Bodentruppen, der Ledernacken sowie der Gebirgsmarines, wurden zahlreiche Videofilme entdeckt, die den bajuwarischen Terroristenchef im Oktober in einem Ausbildungslager auf einer Wiese bei München zeigten. Die ersten übersetzten Brocken der schwerverständlichen Sprache deuten daraufhin, dass der Brezelanschlag genau durchkalkuliert war. Sinngemäß wurde darin mitgeteilt, dass man sehr wohl wusste, dass der Genuss der staubtrockenen Brezeln ohne gleichzeitige Einnahme von Flüssigkeit unmöglich sei und die Krümel automatisch in die Luftröhre gelangen würden. Die Bilder unterstrichen die Aussage: Der Terroristenchef löschte seinen Milzbrand mit einer MaßBier und hielt in der linken Hand demonstrativ eine Brezel hoch.
Viele bayerische Kämpfer waren in ihren ledernen, kurzbehosten Kampfanzügen zu sehen, während sie hämisch Bierhumpen stemmten und schunkelnd Schmählieder sangen. Auf einem anderen Video zeigten die Bayern ihre Waffen, die die CIA ihnen während des Kalten Krieges für den Kampf gegen die Sowjets geliefert hatte. Die fundamentalistischen Eiferer, die sich auch immer wieder mit ihren preußischen Landsleuten schwertaten, sind mittlerweile auf allen Gebieten auf dem Rückzug. Die Kapitulation ist in den nächsten Tagen zu erwarten. Neben schweren Bombardements setzen die Amerikaner auch auf ihre humanitäre Taktik: Sie warfen für die durstleidende Bevölkerung mehrere hunderttausend Bierflaschen ab. Ob diese Hilfe allerdings ankommt, wagen Kritiker zu bezweifeln.
Während sich die Bush-Regierung auch auf diplomatischem Gebiet Rückendeckung bei den Verbündeten verschafft, wandte sich Bundeskanzler Schröder an die deutsche Bevölkerung und erklärte den Bündnisfall:
Er sicherte den Amerikanern besinnungslose Unterstützung zu!
Satire von Thilo S.
Offen gestanden kotzt es mich an: dieses dumme Gerede der derzeitigen "Generation Z", die 80er Jahre wären langweilig gewesen. Totaler Bockmist.
Hört genau zu, ihr zungengepiercten Tekknohoppler mit Tattoos auf der linken Arschbacke: Ihr wart nicht dabei!
Wir Mit-Dreissiger haben sie life erlebt: die Geburt des Synthesizers und den wahren Soundtrack der 80er, der von Bands wie Depeche Mode, Cure und Yazoo geschrieben wurde. Wir haben noch mit Midischleifen und Oszillographen gekämpft! Wir haben Euer Tekkno erfunden, bei uns nannte sich das aber noch "Wave" und war tatsächlich Musik.
(übrigens verwursten Eure DJ's die Dinger noch heute zu einer Art musikalischer Canneloni mit schwülstiger Computerbasssosse.).
Wir mussten noch keine Angst haben, dass uns Tina Turner mit dem klassischen Seniorenoberschenkelhalsbruch von der Bühne purzelt und wir haben Madonna noch mit festen Brüsten und ohne Baby-Pause gekannt, ihr Nasen!
Wir verbinden "Kraftwerk" noch nicht mit Solarenergie und wir hatten noch Angst, dass Joschka Fischer von Holger Börner mit der Dachlatte verprügelt wird. Wir erinnern uns noch an Terroristenfahndungsplakate, auf denen hin und wieder ein Gesicht liebevoll mit Kuli von einem Staatsbediensteten durchgestrichen wurde... Die Bundeswehr und die NVA machten noch Spaß, wir kannten ja die Richtung, aus der der Feind kommt...
Zu unserer Zeit fielen Break-Dancer auf den Fussgängerzonen noch hin und wieder richtig auf die Fresse und Peter Maffay wurde beim Stones-Konzert noch ordentlich von der Bühne gepfiffen.
Wir hatten noch Plattenspieler (auf 33" und 45") und richtig geile Plattencover, auf denen man die Namen der MUSIKER (und nicht der Programmierer) ohne Lupe erkennen konnte und die tatsächlich Kunst waren - keine tempotaschentuchgrossen, einfarbigen Booklets auf denen gerade noch "nice Price" lesbar ist. Für uns war eine LP etwas Heiliges, das gepflegt und geliebt werden musste und und keine CD-Plastik-Wegwerfware, die so robust ist, dass man sie durchaus auch als Bierglasuntersetzer verwenden kann. Bei uns erkannte jeder sein Eigentum noch an den individuellen Kratzern.
Wir haben kein BB geguckt sondern "Formel 1", wo es eine ganze fette Stunde wirklich gute Musikvideos zu sehen gab, die das Lied untermalten, wir hatten kein MTV mit degenerierten CD-Werbespots nötig. Wir haben uns "Wiedersehen mit Brightshead" reingezogen und schleppten dann Teddies in Diskotheken und liessen uns die Haare seitlich ins Gesicht fallen und ohne diese beknackten, umgedrehten Baseballmützen oder Wollhauben. In unseren Hosen konnte man sehen, ob eine(r) einen Hintern hatte, heute hängt der Arsch ja bei jedem von Euch in der Kniekehle der achso tollen Adidas-Jogginghose.
Bei uns haben sich keine Neonazis mit Türken gekloppt, sondern Punks mit Teds, Teds mit Poppern, Popper mit Ökos und Ökos mit der Polizei....Und wer einen Führerschein hatte, fuhr als erstes einen Käfer oder einen Däschävä, bei dem Dellen von Individualismus zeugten, Ihr Opel-Corsa-Popel!
Und weil ihr gerade im Leistungskurs Informatik sitzt: die AC/DC Einritzungen auf den Tischen sind von UNS und es geschieht Euch nur recht, wenn ihr glaubt, dass die Dinger aus dem Physiksaal kommen, wo irgendein findiger Schüler seinerzeit die Abkürzung für "Wechselstrom/Gleichstrom" in die Bank gemeiselt hat!
Also erzählt uns nichts über die 80er. Und ja, hiermit entschuldige ich mich, auch im Namen meiner Altersgenossen, für Modern Talking. Das haben wir nicht gewollt......
Musik: John Lennon - Woman